Garten

In unserem Garten im Handschuhsheimer Feld widmen wir uns dem biologischen Obst- und Gemüseanbau. Es gibt viele, zum Teil schon recht alte Obstbäume: Vor allem Äpfel, aber auch Birnen, Kirschen, Pflaumen, Mirabellen und Quitten.

Außerdem baue ich seit ein paar Jahren Gemüse an. Auch hier haben es mir vor allem die alten Sorten – und insbesondere die Tomaten – angetan. Zur Zeit kultiviere ich 13 Tomatensorten, aber auch alte Salatsorten wie Rote Melde oder Hirschhornwegerich. Aber auch ganz “normales” Gemüse, wie Gurken, Zucchini, Kürbisse, Karotten, Rote Bete, Salate, Radieschen, Zuckerschoten etc. Die Samen der Gemüse werden von mir (soweit es sich um sogenannte “freie” Sorten handelt) zumeist aus der Vorjahresernte gewonnen und dann – zusammen mit den gekauften Samen im Frühjahr ausgesät . Dann sieht unsere Küche aus wie ein Gewächshaus.

Die größten Schwierigkeiten beim Gemüseanbau bereiten vor allem 4 Faktoren:

1. Entfernung:
Der Garten ist ca. 2 km vom Haus entfernt, so dass wir es neben unseren Vollzeit-Jobs nicht leisten können, hier jeden Tag was zu machen. So ist der Garten leider nicht ganz so gepflegt, wie ich es gerne hätte. Auf der anderen Seite ist so ein bißchen “Wildnis” ja auch ganz schön. Und das Problem, dass im Sommer täglich gegossen werden muss, haben wir durch eine automatische Bewässerung gelöst.

2. Schnecken:
Im ersten Jahr habe ich die angezogenen Gemüsepflänzchen in den Garten gesetzt. Am nächsten Tag war nichts, aber auch wirklich  GAR nichts mehr davon übrig. Kein Stängelchen! Hätte ich keine Zeugen gehabt, hätte ich vielleicht geglaubt ich hätte mir das Raussetzen der Pflanzen nur eingebildet.
garten_0004 Seitdem stehe ich mit den Tieren auf Kriegsfuß!
Auch die Igel, die wir immer mal wieder im Garten auswildern, können die Schneckenpopulation nicht wirklich dezimieren. Nur in sehr trockenen Jahren ist die Plage etwas weniger schlimm.
Mittlerweile ist das Gemüsebeet von einem Schneckenzaun umgeben. Der hilft allerdings nur, wenn man ihn außenrum unkrautfrei hält, damit die Tierchen den Zaun nicht überkriechen können. Und daran scheitert es bei uns des öfteren mal. Denn zum so regelmäßig Unkraut jäten, fehlt oft die Zeit. Trotzdem ist es viiiiel besser geworden. Zumindest die Jungpflanzen sind noch ganz gut geschützt und wenn später mal ein bißchen was angefressen ist, ist das nicht soo schlimm.

3. Boden:
Unser Boden ist extrem schwer, so dass sich ohne besondere Bodenbearbeitung Knollengemüse, das in der Erde wächst, kaum anbauen – und ernten – läßt. Deshalb habe ich den Anbau von Kartoffeln und Schwarzwurzeln aufgegeben. Obwohl wir Schwarzwurzeln gerne mögen, steht hier der Aufwand in keinem Verhältnis.
Außerdem war der Boden der künftigen Gemüsebeete anfangs natürlich von einer Grasnabe – oder eher Unkrautnabe ;-)   bedeckt.
Diesen Boden für Gemüse oder gar die Aussaat vorzubereiten ist kein einfaches Unterfangen. Wir sind mit einer kleinen Motor-Hacke Rodeo gefahren. Das ist ziemlich anstrengend und wenig effektiv.
garten_0003 garten_0002 Inzwischen haben wir ja den Traktor für die Holzarbeit und der kann sich auch hier nützlich machen.Von einer netten Nachbarin können wir für ihn eine Anbaufräse leihen und danach sieht der Boden doch schon deutlich besser aus. Da unser Gemüsebeet – nach der Dreifeldertechnik – immer mal wieder umzieht, sind noch nicht alle Flächen wirklich gut, aber es wird von Jahr zu Jahr besser.

garten_0001 Der Traktor macht sich auch noch auf andere Art und Weise nützlich: Nämlich beim Häckseln . Der ganze Verschnitt eines Jahres (Obstbaumschnitt, Rückschnitt von Sträuchern an den Grenzen) dürfte ca. 10 Kubikmeter betragen. Bei der Menge ist ein großer Häcklser wirklich viel wert. Danach kommt das Material auf den Kompost.

garten_0005 Um unseren zum Teil schon etwas überalterten Apfelbaumbestand rechtzeitig nachzupflanzen, haben wir im Frühjahr 2013 ein Spalier für 10 Apfelbäume – alles alte Sorten – gesetzt. Wir hoffen, dass die Bäume in ein paar Jahren tragen, so dass der Apfelsaft und Apfelschnaps für die nächsten Jahre gesichert ist.

4. Diebstahl:
Bisher hatten wir mindestens 5 Einbrüche: Aufgebrochene Gartenhütten und gestohlene Maschienen und Geräte. Zuletzt sogar die zum Schutz vor Diebstahl angebrachte Kamera. Ganz zu schweigen von den Erntediebstählen: Einmal wurden in einer Nacht alle reifen Hokaido gestohlen.