Reisebericht Südafrika 2020

Südafrika Western- und Northern Cape 2020 (4.013 km)

Sa 22.02.: Abflug
dsc_0008 Nach Online-Checkin am Vortag, Bag-Drop-off und Security, vertreiben wir uns die Zeit am Frankfurter Flughafen im Yoga-Raum. So kann Urlaub beginnen! Schließlich fliegen wir um 15:30 Uhr mit QR68 von Frankfurt nach Doha, wo wir nach 5:55 h Flugzeit um 23:35 ankommen. Geflogen sind wir mit dem A380. Ein wirklich tolles Flugzeug: So leise und auch in Economy ausreichend Platz! Auch der Bord Service war wie immer bei Qatar, hervorragend. In Doha hatten wir dann mit 2:40 einen langen Layover. Dort sehen wir erstmals viele Menschen, die aufgrund des Corona-Virus Atemschutzmasken tragen.
Ü: A380 und A350

So 23.02.: Ankunft
dsc_0015   dsc_0387 Um 02:05-11:20 geht‘s weiter mit QR1369 von DOH-CPT in 10:15 h Flugzeit. Am Gate erwartet uns der Fahrer von unserem via booking.com gebuchten Shuttle mit Namensschild. Wir gehen noch schnell zum ATM, bevor wir in unsere Unterkunft in Camps Bay gebracht werden. Dort gehen wir erst mal in den Pool, von wo man unser Wanderziel für morgen schon sehen kann – den Lion’s Head.
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Dann laufen durch die Villengegend runter zur Strandpromenade von Camps Bay mit tollem Blick auf den Tafelberg, Lions Head und die 12 Apostel! Wir laufen am Strand und an der Promenade entlang.Es ist angenehm warm und sonnig, aber super-windig und dementsprechend riesig sind die Wellen. Zum Glück gibt es einen Tidal Pool, wo Silke kurz Schwimmen gehen kann, bevor es im „Tiger Milk“ mit Blick auf die Promenade einen Willkommens-Cocktail gibt.

Danach geht’s weiter zum „Mantra Café“, wo wir auf dem Deck bei Cocktails und Abendessen den wundervollen Sonnenuntergang über dem Meer genießen. Dazu gibt’s leckere Pizza und Seafood.

Ein gelungener erster Abend!

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Ü: Diamond House, Camps Bay, www.diamondhouse.co.za/cms/index.php

Mo 24.02.: Cape Town – West Coast Natioal Park (ca. 110 km + ca. 50 im Park)
Um 4:30 Uhr klingelt der Wecker. Schnell Zähne putzen, mit Sonnenmilch eincremen, Rucksack packen, denn pünktlichst um 5:00 Uhr steht wie bestellt unser Taxifahrer von gestern Abend vor der Tür und bringt uns in 15 Minuten zum Kloof Nek Parking. Schon von hier hat man eine fantastische Sicht auf die noch im Dunkel der Nacht beleuchtete Stadt. Es ist noch stockdunkel, als wir mit Stirnlampen loslaufen auf den Lions Head (669 m).

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Wir sind nicht alleine unterwegs. Einige machen das wohl regelmäßig als Frühsport und joggen die 380 Höhenmeter rauf. Der Aufstieg geht die erste halbe Stunde völlig unschwierig auf einer breiten Straße spiralförmig um Berg, bis zum Gleitschirm-Startplatz. Ab da wird es enger, aber immer noch sehr gut zu gehen. Dann gibt es für die letzten ca. 100 Höhenmeter einen Abzweig: Eine längere Normalroute oder den kürzeren Klettersteig mit zwei Leitern und mehreren Stellen mit künstlichen Tritten. Natürlich wählen wir die zweite Route. Offiziell ist Sonnenaufgang um 06:30 Uhr. Wir sind sogar schon um 6:15 Uhr oben, aber es ist doch schon nicht mehr richtig dunkel. Noch früher los wäre vielleicht nicht schlecht gewesen. Oben angekommen haben wir trotzdem einen fantastischen Rundumblick: Christian vergibt 12 von 10 möglichen Punkten!

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Wir sind überrascht, wie voll es hier oben schon ist – und erst recht nach uns noch wird. Allerdings sind wir bis auf eine Ausnahme mit Abstand die Ältesten hier! Trotzdem ist es eine tolle Atmosphäre, insbesondere da Dunst über der Stadt liegt. Wir bleiben bis die Sonne aufgegangen und es richtig hell ist.

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Dann machen wir uns an den Abstieg – diesmal über die alternative Route. Auf einem Plateau direkt unterhalb tritt Silke aus Versehen fast einen Klippschliefer, den sie nicht gesehen hat und der sich in letzter Sekunde in Sicherheit bringt. Immer noch sind Leute beim Aufstieg und je höher die Sonne steht, desto anstrengender wird das natürlich. Einige sind den Tränen nahe, weil der Weg doch zu schwer ist!

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Unten am Parkplatz steht mittlerweile ein Food-Truck und serviert Kaffee und kalte Getränke. Wir laufen noch ein Stück die Straße runter bis zum SAN-Parks Ranger Zentrum, wo wir per Taxi zur Unterkunft gebracht werden.

dsc_0400 Nach leckeren Frühstück und checkout fahren wir – noch ein letztes Mal mit „unserm“ Taxifahrer – in die Innenstadt zur Autovermietung. Wir bekommen einen weißen Hyundai Accent in sehr gutem Zustand mit nur 22.762 km. Allerding ist die Ausfahrt aus dem super-engen Parkhaus direkt raus auf eine vielbefahrene Hauptstraße in der Kapstadter Innenstadt, noch dazu mit Linksverkehr recht stressig. Nach wenigen hundert Metern folgt dann auch schon der erste Zwischenstopp: Großeinkauf. Danach geht es über die R27 Richtung Langebaan weiter. Weil es uns das letzte Mal hier so gut gefallen hat, legen wir nach nur ca. 17 km einen Fotostopp am Bloubergstrand ein. Leider ist es heute ganz windstill, so dass es keine Kitesurfer zu bestaunen gibt.

Weiter geht es auf der R 27 via Darling bis zum Gate des West Coast National Park und nochmal ca. 10 km bis zu unserer heutigen Unterkunft: Duinepos Chalet, wo wir Haus No. 10 beziehen Gegen 17:00 Uhr fahren wir los Richtung Tsaarbank und bekommen unterwegs schon erste Strauße und Elen-Antilopen zu sehen. Da in Kraalbaai grade Renovierungsarbeiten durchgeführt werden halten wir in Preekstoel. Hier ist es wirklich schön, aber wir wollen noch weiter bis Tsaarsbank. Dort branden uns Riesen-Wellen entgegen, Schwimmen gehen ist vollkommen unmöglich! Also gehen wenigstens mit den Füßen ins Wasser, aber dann kommt doch eine große Welle zu schnell, so dass wir am Ende doch nass werden. Entlang des Strands gibt es einige Rock pools und wir sehen ein paar schöne Schwarzer Austernfischer (Haematopus moquini).

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dsc_0500 dsc_0517 Wir fahren zurück Richtung Duinepos und halten beim Atlantic View Point. Von hier aus kann man bis zum Tafelberg sehen und wir erleben unseren zweiten herrlichen Sonnenuntergang in Südafrika. Zurück im Chalet, lassen wir den Tag gemütlich auf unserer Terrasse ausklingen und beobachten noch einen kleinen Gecko, der im Licht unserer Terrassenbeleuchtung auf Jagd geht.

Ü: Duinepos Chalets, Chalet No. 10, West Coast National Park www.duinepos.co.za/

Di 25.02.: West Coast National Park (ca.45 km im Park)
dsc_0525 Bisher haben wir jeden Sonnenauf- und –untergang gesehen, seit wir in Südafrika sind. Wir beschließen, dass es die Sonne heute Morgen auch ohne uns schafft – und schlafen aus. Beim Frühstück lassen wir uns von den vielen Vögeln unterhalten, die das Vogelbad neben unserer Terrasse zum Trinken oder Baden nutzen. Dach hängen wir am – und im – Pool ab. Auf dem Rasen um das Becken grast eine Panther-Schildkröte. Christian will sie fotografieren, aber sie fühlt sich bedroht und rennt ihm ins Gebüsch davon. Wir sind echt nicht so arg fit, wenn selbst eine Schildkröte schneller ist :-)

Gegen 15:30 Uhr werden wir wieder aktiv. Wir fahren zunächst zum Geelbek Besucherzentrum. Dort ist eine Replik von „Eves Footprints“ zu sehen: Fußabdrücke einer Frau, die vor ca. 117.000 Jahren hier gelaufen ist – sehr enttäuschend. Auch der Bird-Hide in der Nähe ist eher mager, obwohl es hier so viele Vögel gibt. Wir fahren Richtung Langebaan Gate bis zum Seeberg View Point. Dort ist es super-schön da: Man kann einfach nur auf einem Felsen sitzen, die Stille und die fantastische Aussicht auf das türkisfarbene Wasser genießen! Es gibt auch ein kleines sehenswertes Visitor-Center.

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dsc_0618 Wir fahren noch etwas weiter bis zum Langebaan-Gate und dem in der Nähe gelegenen Bird-Hide, wo es wenigstens ein paar Vögel zu sehen gibt.

Auf dem Rückweg schauen wir beim Abrahamskraal Water Hole vorbei. Kurz vor dem dortigen Bird-Hide, sehen wir einen Karakal recht nah an der Straße – mitten am Tag! Sensationell!

Das Wasserloch selbst ist dann wieder ganz schön, kann aber natürlich mit der Sichtung grade nicht mithalten.

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dsc_0743 Zurück am Chalet, unternehmen wir noch eine kleine Wanderung auf die Aussichtsplattform zu den namensgebenden Dünen. Wir sehen viele Tierspuren, aber keines zeigt sich live.

Als wir später draußen vor dem Chalet sitzen und Grillen, huscht ein ganz hellbeiger Skorpion mit winzigen Scheren und großem Schwanz über die Terrasse. In Namibia hatten wir ja gelernt, dass die mit den kleinsten Scheren die giftigsten sind. Naja, ist ja zum Glück keiner von uns draufgetreten, obwohl er sehr nahe war…

Es bewölkt sich, so dass kein richtiger Sonnenuntergang zu sehen ist. Wahrscheinlich die Rache der Sonne dafür, dass wir sie heute früh im Stich gelassen haben :-)

Ü: Duinepos Chalets, Chalet No. 10, West Coast National Park www.duinepos.co.za/

Mi 26.02. West Coast NP – Cederberge (ca. 250 km)
Der Tag startet bewölkt und tatsächlich so kühl, dass wir in langen Hosen auf der Terrasse frühstücken, bevor wir auschecken und den Park verlassen. Wir fahren auf der R27/R315 via Darling und Malmesbury Richtung Wellington. Das Swartland ist vor allem für seinen Weizen bekannt. Demgemäß fahren wir an vielen bereits abgeernteten Feldern und Silos vorbei. Mittlerweile ist es sonnig und heiß. 4 km hinter Malmesbury legen wir einen sehr erfolgreichen Zwischenstopp in der Swartland Winery ein: Eine Kiste Rotwein in verschiedenen Sorten und eine Flasche „Hanepoot“, ein süßer Dessertwein, für den das Weingut bekannt ist, wechseln in unseren Besitz.

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Weiter geht die Fahrt via Mitchell’s Pass nach Ceres. Hier gibt es eine Saftfabrik und die ganze Gegend ist voll mit Obstplantagen, vor allem mit Äpfeln, Birnen, Pfirsichen und Aprikosen und dementsprechend fahren unglaublich viele Lkw’s voll beladen mit Obst auf den Straßen. Wir machen einen kurzen Abstecher nach Tulbagh, wo die Kerk Street den Inbegriff einer perfekten kapholländischen Dorfstraße mit lauter schönen Häuschen verkörpert.

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Danach geht’s auf einsamen Straßen mit tollen Ausblicken via Gydo Pass und Op-die-Berg in die Cederberge.

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Unsere nächste Unterkunft, Mount Ceder, ist eine Olivenfarm und liegt dementsprechend schön inmitten der Olivenhaine mit tollen Bergen rundum. Unser Chalet Nr. 12 mit Namen „Melkbos“ ist sehr ruhig gelegen.

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dsc_0880 dsc_0901 Während wir das Braai für heute Abend vorbereiten, sehen wir aus dem Küchenfenster eine kleine Gazelle (vielleicht ein ein grey rhebuck oder ein grysbok?) vorbeispazieren.

Und als wir draußen Grillen, kommt mehrmals eine kleine Manguste vorbei.

Weil der Mond noch so schmal ist und es hier wirklich keine Lichtverschmutzung gibt, verbringen wir den Abend mit Sternegucken und Milchstraße fotografieren.

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Ü: Mount Ceder Lodge, Melkbos Cottage, www.mountceder.co.za

Do 27.02. Cederberge vor Ort (ca. 75 km)
Als wir Aufwachen tummeln sich zwei kleine Vögel vor unserer Hütte, die Christian so lange anfüttert, bis sie aus der Hand fressen. Wir Starten den Tag mit der Fahrt auf einen kleinen Pass, von wo der Hondverbrannt Walk beginnt. Wir laufen ca. 45 Minuten auf einen Hügel mit und haben eine tolle Sicht auf die Blinkberg Berge Richtung Tankwa Karoo und aufs Grootrivier Tal. Leider sehen wir außer einigen kleinen Eidechsen keine Tiere.

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dsc_0977 Als wir nach dem Frühstück noch etwas abhängen, werden wir von einem Rütteln aufgeschreckt: Am verwaisten Nachbars-Cottage unternimmt eine Gruppe Paviane einen Einbruchsversuch, zum Glück erfolglos. Die Tiere mit zwei Babys bleiben noch eine Weil im Schatten des Hauses sitzen, bevor sie verschwinden.

Derzeit haben die zwei Vögelchen von heute Morgen ihre Dressurnummer vollendet: Sie sitzen draußen auf dem gemauerten Grill und pfeifen laut – Schwupps, kommen wir und füttern sie mit ein paar Krümeln.

Später mieten ein Kajak, allerdings fällt die Paddeltour eher kurz aus. Flussaufwärts ist kein Weiterkommen wegen totalen Dickicht und am anderen Ende wird der Fluss so flach, dass überall die Steine rausgucken. Am Ende haben wir die Paddel länger getragen, als dass wir mit dem Kajak gefahren sind, aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Wir bleiben noch ein bisschen zum Schwimmen an der Anlegestelle und können es kaum glauben, dass das Wasser hier so tief ist und doch nur wenige hundert Meter weiter so flach.

dsc_1025 Am späten Nachmittag machen wir dann noch eine kleine Wanderung zu den San-Zeichnungen, die nur ein paar hundert Meter von unserem Cottage entfernt beginnt. Dementsprechend spät starten wir unsere Fahrt zu den Stadsaal Caves. Jetzt nehmen wir aber erst mal den Abzweig zu den Höhlen. Wir sind extra so spät hierher gefahren, um den Sonnenuntergang um 19:30 zu genießen. Was wir nicht bedacht haben: Hier verschwindet die Sonne natürlich viel früher hintern den Hügeln! Also ist das jetzt alles zeitlich etwas knapp. Nachdem wir das Gate gefunden und geöffnet haben (man erhält den PIN mit der Permit für die Wanderung) schauen wir uns zuerst die Felsen auf der rechten Seite mit den San-Zeichnungen an.

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Diese sind wirklich sehr gut erhalten und zeigen drei Reihen mit Menschen sowie eine Gruppe mit Elefanten. Dann gehen wir links zu den anderen Felsformationen, die in Millionen von Jahren zu einer vielfältigen Landschaft aus Höhlen, Bögen, Grotten, Abhängen und weiteren Skulpturen geformt wurde. Wir sind ganz alleine und können zwischen den wunderschönen Felsen mit tollen Blicken auf das Tal von Kromrivier herumlaufen. Der Name Stadsaal ist Afrikaans und heißt Rathaus, was sich auf eine große, auf Sandsteinsäulen ruhende Höhle bezieht. Leider ist die Sonne zum Teil schon weg. Trotzdem ist das definitiv einen Besuch wert!

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Um 19:30 Uhr fahren wir im Dunkeln die ca. 23 km lange, schwierige, teils steile Schotterpiste wieder zurück zu unserem Cottage. Als wir aus dem Auto steigen merken wir, dass es krass windig geworden ist und total abgekühlt hat. Zum ersten Mal sitzen wir zum Essen drinnen! Danach geht Christian aber noch ein paarmal raus, um noch mehr Sternenfotos zu machen.

Ü: Mount Ceder Lodge, Melkbos Cottage, www.mountceder.co.za

Fr 28.02. Cederberge –-Springbok (ca. 420 km)
Heute ist Fahrtag und entsprechend beginnt der Morgen mit den mittlerweile Routine gewordenen Abläufen: Duschen, Packen, Frühstücken, Spülen, Auto beladen. Die Route via Wupperthal ist mit 2WD nicht machbar, daher fahren wir 85 km gravel road bis Clanwilliam. Dort ist Dank Bewässerung alles grün! Es gibt viele Obstbäume, zum Teil sind die Plantagen komplett eingenetzt. Aber es gibt auch große, elende Slums! Jetzt haben wir noch ca. 340 km Teerstraße bis Springbok vor uns und wechseln uns beim Fahren ab.

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dsc_1225 Schließlich erreichen wir die Sperrgebiet Lodge, wo wir eine Nacht als Zwischenstopp bleiben werden. Dort beziehen wir eines der vier Häuschen in Blockholz-Bauweise mit Reetdach. Sie sind außen ganz schön, innen eher nicht so. Der winzige Pool ist leider auch nicht so sauber – wir verzichten trotz der Hitze lieber. Aber der Ausblick ist schön, sogar mit ein paar Köcherbäumen.

Ü: Sperrgebiet Lodge, Springbok, www.sperrgebietlodge.co.za/

Sa 29.02. Springbok – Augrabies Falls National Park (ca. 325 km)
Heute wollen wir ins nahegelegene Goegap Nature Reserve. Allerdings müssen wir zuerst Einkaufen und das dauert – weil Samstag ist – so lange, dass es eigentlich dann schon viel zu spät ist. Die Sonne steht hoch und es ist heiß als wir den recht bekannten Hester-Malan-Garten hinter dem Visitor Center besuchen.

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Dort wachsen viele Sukkulenten, aber um die Jahreszeit war das sehr enttäuschend. Zur Wildblumenblüte ist das sicher anders! Ein Stück weiter gibt es einen kleinen, hübschen Köcherbaumwald, in dem man etwas rumlaufen kann. Das ist ganz nett und wir entdecken eine große Eidechse. Schließlich fahren wir den 13 km langen Tourist Drive, sehen sogar ein Oryx, eine Herde Springbok und zwei Klippspringer, wenn auch alle weit weg.

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Danach verlassen wir Goegap und machen uns auf den langen Weg zu den Augrabies Falls, wobei wir uns mit dem Fahren abwechseln. Unterwegs machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Pella, um uns die berühmte Kathedrale mit den Palmen davor anzuschauen. Fanden wir aber nicht so spektakulär und waren froh, dass es nur ca. 25 km Umweg hierher waren.

dsc_1342 Weiter geht’s bis zum Augrabies Falls National Park, wo wir im Rest Camp ein Chalet gebucht haben. Das Häuschen ist schön gelegen, recht nah an den Boardwalks zu den Fällen, wenn auch das Bad etwas renovierungsbedürftig erscheint. Da es heißt ist, nutzen wir erst mal den nahegelegenen Pool. Jetzt gehen wir entlang der Boardwalks zu den verschiedenen Aussichtsplattformen der Wasserfälle. Leider führt der Fluss nicht allzu viel Wasser, deshalb sind die Fälle nicht so beeindruckend, wie sie das wohl sonst um die Jahreszeit sind. Als schließlich die Fälle im Dunkeln beleuchtet werden, macht sich Silke nochmal auf, um sich das anzuschauen. Als wir auf der Terrasse sitzen, kreuzen riesige Mengen an Fledermäusen vor uns von links nach rechts vorbei.

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Ü: Augrabies Restcamp: Chalet, https://www.sanparks.org/parks/augrabies/tourism/accommodation.php

So 01.03. Augrabies Falls National Park (ca. 110 km im Park)
Wir fahren in der Morgenkühle zum Echo Corner. Weil es ziemlich bewölkt ist, erleben wir einen ganz tollen Sonnenaufgang. Dafür sehen wir aber außer einer flüchtenden Manguste, einem Klipschliefer und einem Oryx ganz nah an der Straße kein einziges Tier.

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dsc_1539 dsc_1562 Da Silke nicht so fit ist, macht sich Christian alleine auf zu der mit 91 km längsten Strecke im Park, dem Quiver Loop. Die Strecke ist sehr einsam, mit schönen Blicken durch sich wandelnden Landschaften – Steppe, Gebirge, zerklüftete Felsen und am Ende dem kleinen, namensgebenden, eingezäunten Köcherbaumwald.

dsc_1569 Außer zwei schön länger toten Zebras, gab es keien Tiere zu sehen. Dafür haben hat er zu Hause die Landschaft in einem Spielfilm wiedererkannt, noch bevor tatsächlich auch die Wasserfälle gezeigt wurden. In der Zwischenzeit ist Silke wieder fit und geht nochmal über die Stege zu den Fällen. Dort begegnet sie vielen, wenig scheuen Rock Dassies.

Um 14:30 brechen wir auf zum 2,5 stündigen Dassie Nature Trail, einem 5 km langen Rundweg, der einem vom Rest Camp entlang der Schlucht bis zum Arrow Point bzw. den Twin Falls führt. Von dort geht es weiter via Potholes und Moon Rock wieder zurück zum Camp.

Eine wirklich lohnenswerte, vielseitige Wanderung. Neben toller Landschaft, sehen wir Klippspringer, einen Steenbok, einige Eidechsen und Paviane.

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Ausserdem natürlich die allgegenwärtigen süßen Rock Dassies.

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Und schließlich können wir noch eine Gruppe Meerkatzen mit Jungtieren beim Toben und Fressen beobachten:

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dsc_1817 dsc_1843 Nach Rückkehr geht’s direkt wieder ins Auto, denn wir wollen noch zu den Lookout Points fahren. Der Himmel ist nicht mehr nur bewölkt, sondern richtig dunkel. Wir fahren zum Ararat und zum Oranjekom. Beide Aussichtspunkten bieten – vielleicht auch wegen des dramatischen Himmels – tolle Ausblicke auf die Schlucht!

Da es zu tröpfeln beginnt, beschließen wir lieber zurückzufahren, denn die Gravel roads haben alle jetzt schon mit Wasser gefüllte Dips. Wenn es hier richtig regnet und die anschwellen, kann das für unser kleines Auto echt schwierig werden. Unterwegs sehen wir bei der Hin- und Rückfahrt jeweils an den gleichen beiden Stellen je eine Oryx stehen. Außerdem gibt es einen fantastischen, doppelten Regenbogen. Wir kommen gut zurück ins Camp, stellen aber fest, dass es hier deutlich mehr geregnet hat als die paar Tropfen, die wir abbekommen haben.

Ü: Augrabies Restcamp: Chalet, https://www.sanparks.org/parks/augrabies/tourism/accommodation.php

Mo 02.03. Augrabies – Upington – (fast Witsand Nature Res.) – Upington (ca. 550 km)
Wir stehen um 7:30 auf, weil wir noch viel vorhaben. Es ist schon total sonnig! Wir gehen nochmal über die Boardwalks zu den Fällen. Als den Park verlassen sieht es rechts und links der Straße plötzlich ganz anders aus als beim Reinfahren vor zwei Tagen: Überall gelbe Blüten! Was so ein bisschen Regen ausmachen kann – und wie schnell – einfach wow!

dsc_1936 Auf den Feldern ringsum werden sehr viele Trauben angebaut. Wieder sind die meisten Reben mit Netzen versehen.Die Gegend ist bekannt für ihre Trockenfrüchte, insbesondere Rosinen und da die Traubenlese noch im Gange ist herrscht hier Hochbetrieb. Nach ein paar Kilometern steigt Christian aus, um von einer der vielen Trocknungsanlagen Fotos zu machen. Die zwei Eigentümerinnen fangen ihn ab und verpassen ihm eine Komplett-Führung: Der Betrieb ist ca. 405.000 m² groß, beschäftigt 250 Angestellte und produziert 320 Tonnen Rosinen im Jahr. Wobei durch zwei verschiedene Trocknungsverfahren zwei verschiedene Arten hergestellt werden:

Die Trauben, die im Freien in der Sonne getrocknet werden, werden zu dunklen Rosinen und die Trauben, die in übereinandergestapelten abdunkelnden Holzkisten getrocknet werden, werden zu den hellen Sultaninen.

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dsc_1989 Beides dauert ca. 2-3 Wochen. Die fertig getrockneten Trauben werden dann in Hallen zwischengelagert bis sie Weiterverarbeitung für Reinigung und Verpackung abgeholt werden.

Wir fahren weiter bis Upington, einer sehr schönen, entspannten und verhältnismäßig grünen Stadt, in der wir Tanken und unsere Vorräte aufstocken. Unterweg sehen wir noch einen interessanten “leuchtenden” Turm, der sich dann als ein 86 MWp Photovoltaic Power Plant entpuppt. Um 12:00 Uhr verlassen wir die Stadt und sehen im Vorbeifahren noch die berühmte „Kamel und Reiter“-Statue, bevor wir wieder auf die N12 fahren.

dsc_1992 Ca. 165 km von Upington entfernt nehmen wir bei Olifantshoek den Abzweig von der N12 auf zu unserer heutigen Unterkunft – nach Witsand Nature Reserve. Vom Abzweig sind es noch ca. 70 km gravel road. Wir überholen einen Esel-/Pferdekarren. Es regnet wieder etwas, aber die Gravel Road ist gut genug und sehr breit, so dass wir uns keine Sorgen machen müssen – Dachten wir! Doch dann fängt es richtig an zu schütten! Die ganze Straße steht binnen weniger Minuten unter Wasser und die Temperatur sinkt auf 17°C. Da es aber nur lokal so stark regnet, fahren wir weiter. Nachdem wir aber ca. die Hälfte der Schotterstraße hinter uns gebracht haben, überholt uns ein Rangerfahrzeug mit Witsand-Aufdruck. Die Ranger sagen uns, dass die Straße ganz schlecht wird und wir das mit den 2WD-Auto nicht schaffen werden. Wir sollen die nächste Zufahrt nehmen.

Also drehen wir wieder um, fahren zurück auf die N12. Kaum auf der Autobahn kommt die Sonne wieder raus. Wir fahren ca. 70 km wieder zurück Richtung Upington. Dort steht ein Wegweiser „Witsand nature Reserve“, dem wir folgen. Von dort nochmal wer weiß wie viele Kilometer Gravel Road. Das alles kostet uns sicher 3-4 Stunden, die wir später in Witsand sein werden. Nix mit gemütlichem Nachmittag dort. Egal – This is Africa!

dsc_2006 Allerdings stellt sich diese Schotterstraße als noch viel schlechter heraus als die andere. Nach ca. 20 km müssen wir durch einen Dip mit Wasser, aber okay. Der zweite ist deutlich tiefer und der Untergrund sehr schlammig. Das wird richtig spannend! Christian nimmt richtig viel Anlauf und versucht mit Schwung durchzukommen. Trotzdem bleiben wir fast stecken, denn in dem Moment, als das Wasser die Stoßstange erreicht werden wir brutal runtergebremst. Mit etwas Geschlinger schaffen wir es aber grade so durch! Juhuuu! Jubelgeschrei im Auto! Doch die Freude hält nicht lange an, denn nur ein paar hundert Meter weiter, wartet ein noch größerer Dip auf uns. Da kommen wir nicht definitiv nicht durch und wir können es uns nicht erlauben hier in the middle of nowhere liegen zu bleiben. Also sind wir nach nur ca. 20 km auf diesem Abzweig gestrandet. Was tun?

Zuerst rufen wir die Nummer von Witsand an, die auf unserer Reservierungsbestätigung steht, aber da geht keiner ran. Also entscheiden wir umzudrehen, nochmal durch den gewagten Dip zu fahren – diesmal ist es noch knapper. Dann alles wieder zurück auf die N12. Von hier wären es dann nochmal ca. 90 km bis Upington, wo es eine dritte Zufahrtsmöglichkeit gibt: Ca. 120 km bis Grobblershoop und dann nochmal ca. 45 km gravel road. Aber in welchem Zustand ist dann diese Schotterpiste? Würden wir das nach dem Regen schaffen? Oder müssen wir dann wieder alles zurück – und wenn ja wohin dann? Kann man zur Not in Grobblershoop übernachten? Oder ist das ein winziges, vielleicht gefährliches Kaff? Immer wieder versuchen wir vergeblich jemanden in Witsand zu erreichen. Uns läuft die Zeit davon! Es wird klar, dass wir das vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr schaffen können. Wir versuchen auf dem Weg zurück nach Upington Alternativen zu finden: Silke telefoniert sämtliche Autovermieter am Flughafen Upington ab und versucht ein 4WD-Fahrzeug aufzutreiben – leider Fehlanzeige. Alternativ rufen wir bei der Touristeninfo in Upington an und bei der Agentur, über die wir die Unterkunft gebucht haben, denn wir vermuten, dass die Telefonnummer von Witsand auf der Reservierung nicht stimmt. Leider haben die auch alle schon Feierabend. Jetzt wird klar – wir brauchen Plan B!

dsc_2015 Silke sucht aus dem Lonely Planet ein B&B in Upington raus, das als sehr hilfsbereit und freundlich geschildert wird. Glücklicherweise hat es dort kurzfristig noch ein Zimmer frei. Tatsächlich hat man dort noch was frei und auch nix dagegen, dass wir spontan vorbeischauen falls wir aufgeben. Ca. 18:00 sind wir dann wieder in Upington an der Tanke. Genau hier waren wir vor 6 Stunden schon mal!!! In 1,5 h geht die Sonne unter und so setzen wir Plan B um: Die Besitzerin des Island Views ist super hilfsbereit. Da der Kühlschrank in unserem Zimmer nicht so groß ist, bietet sie uns an, dass wir ihren Kühlschrank und Tiefkühler mitbenutzen dürfen. Außerdem dürfen wir Ihre Küche und alles was drin ist benutzten. Schließlich spendiert sie uns auch noch jede Menge Eis aus Trinkwasser, damit wir nach so einem Tag einen kühlen Drink bekommen.

Wir sitzen noch was draußen am Fluss, leeren eine Flasche gut gekühlten Rosé. Wir sind heute sicher 250 km mehr gefahren, als nötig gewesen wäre, noch dazu einiges auf Schotterpisten. Christian ist das heute auch vor lauter lauter ganz alleine gefahren. Demgemäß fallen dann früh ins Bett.

Ü: Island View House, Upington, http://www.islandviewhouse.co.za/

Di 03.03. Upington – Witsand (ca. 215 km) 2. Anlauf (eigentlich Witsand vor Ort)
Gleich nach dem Aufstehen versuchen wir nochmal in Witsand anzurufen, wieder erfolglos. Also erst mal Dusche und Frühstück. In der Unterkunft gibt‘s free WiFi,worüber wir eine weitere Nummer von Witsand finden. Und tatsächlich geht da jemand dran! Die Dame ist völlig aufgelöst, weil wir nicht erschienen sind. Sie hat wohl versucht uns anzurufen (auf Silkes Mobilnummer – das Telefon liegt zu Hause) und ist etwas ungehalten, dass wir nicht angerufen haben. Der Ranger, den wir gesehen haben war der Chef von Witsand und man war wohl besorgt, weil wir nicht angekommen sind. Wir erklären, dass wir es ja dauernd versucht haben, aber bei der Nummer auf der Reservierungsbestätigung keiner rangeht. Sie erklärt, dass die Landline wohl so gut wie nie tut und nur mobil richtig ist. Und wir erklären ihr, dass wir das ja wohl nicht wissen können, wenn auf der Reservierung nur die Landline steht. Egal! Sie meint, die dritte Anfahrtsmöglichkeit über Grobblershoop sei derzeit die einzige, die für 2WD funktioniert (ach!), aber das wäre auch gut machbar. Sie bietet sogar an, dass wir die verlorene Nacht hinten anhängen können. Das ist sehr fair und würde uns eigentlich gefallen, aber für morgen haben wir schon eine Reservierung im Mokala National Park und die wollen wir auch wahrnehmen. Also schnell Auto packen und um 9:15 Uhr starten wir den nächsten Anlauf!

dsc_2021 Wir fahren zunächst auf die N10 – in unserer alten Karte ist das noch die R46, da gab es wohl einen Ausbau. Auf jeden Fall ist die Fahrt bis Grobblershoop und sogar darüber hinaus auf einer sehr gut ausgebauten Straße. Erst ca. 54 km nach Grobblershoop, 5 km hinter Volop beginnt die ca. 45 km lange Gravel Road. Die ist insgesamt ganz okay, aber auch hier könnten nach heftigem Regen einige Passagen mit 2WD nicht passierbar sein. Heute ist es fast abgetrocknet, nur stellenweise etwas matschig, keine Wasser-Senken mehr. So schaffen wir es in nur drei Stunden Fahrtzeit da. So einfach hätte es sein können!!!

Die Unterkunft selbst ist echt toll, eine regelrechte Anlage aus schönen Natursteinmauern gebaut:

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Wir haben ein Wohnhaus mit Küche, Essecke und großer Terrassentür, sowie ein weiteres Haus, wo 3 Schlafzimmer, WC, Bad und Dusche untergebracht sind, jeweils alle mit separatem Eingang um den großen Innenhof mit schattigen Sitzplätzen unter Bäumen, der großen Braai-Anlage und einer Vogeltränke.

dsc_2046 Demgemäß haben wir einen Schlüsselbund mit 8 verschiedenen Schlüsseln und müssen erst mal rausfinden, welche wo passt und was sich hinter welcher Tür verbirgt.

Die Küche ist echt super ausgestattet: Es gibt tatsächlich einen Backofen. Meist haben die Unterkünfte nur zwei Herdplatten und eine Mikrowelle., Potjes sind in verschiedenen Größen vorhanden, sogar ein Pürierstab und ein Handrührgerät sind da.

Also gibt’s erst mal ein zweites Frühstück. Dabei besucht und gleich ein Erdhörnchen.

dsc_2064 dsc_2079 Später fahren wir zu einem Lookout mit Birdhide.

Das ist ganz nett, aber wir sehen keine Vögel, lediglich eine Wasserschildkröte sowie auf der Rückfahrt zwei Springböcke und eine weitere Schildkröte, diesmal eine Zeltschildkröten – mit einem Panzer, wie der Name vermuten lässt.

Danach nutzen wir erst mal die tolle Grillmöglichkeit vor unserem “Anwesen” :-)

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Gegen Abend fahren wir noch zur – für das Nature Reserve namensgebenden – Düne.

dsc_2137 dsc_2169 Unterwegs begegnen uns viele Oryxe und eine Schildkröte – in ganz tollem Licht. Die Besteigung der Düne ist, obwohl es nur ca. 60 Höhenmeter sind und diese schon im Schatten liegen echt sauanstrengend. Es ist extrem steil und mindestens die Hälfte, oft auch 2/3 der Schritte, die man macht, rutscht man im weichen Sand wieder runter.

Nach ca. 15 Min. sind wir oben und haben einen ganz tollen Blick. Es gibt auch viele Tierspuren im Sand, aber keine dazugehörigen Tiere. Die Dünen sind für die Geräusche bekannt, die der Sand manchmal macht, die sogenannten Roaring Sands. Allerdings muss es dazu sehr trocken sein. Nach den Regenfällen der letzten Tage, werden wir das wohl nicht zu hören bekommen.

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dsc_2184 Die Rückfahrt findet dann im Dunkeln statt. Wir sehen noch Oryxe, ein Böckchen und einen Hasen. Zurück im Haus sitzen wir noch ein bisschen auf der Terrasse und genießen ein Gläschen Rotwein. Plötzlich sehen wir, wie sich etwas bewegt: Eine small-spottet genet (Kleinfleck-Ginsterkatze) schleicht um die Terrasse. Wie schööööön! Sowas haben wir noch nie gesehen Sie ist auch ganz entspannt und lässt sich ein bisschen fotografieren, bevor sie das Weite sucht.

Ü: Witsand nature reserve,
https://www.places.co.za/accommodation/witsand-nature-reserve.html

Mi 04.03. Witsand – Kimberley – Mokala National Park (361 km/4,5 h):
5:45 ist Aufstehen angesagt, schnell Zähne putzen und los zur Düne. Weil gestern die Sonne schon weg war, wollten wir da noch mal hin. Also wieder durch den rutschigen Sand hochsteigen, diesmal aber mit viel schönerem Licht.

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Dann fahren wir zügig zurück.

Als wir auf der Terrasse Frühstücken, fallen so laut streitend ein paar Grünmeerkatzen ein, dass Silke sich erst mal erschreckt. Wir machen ihnen klar, dass wir sie beobachten und sie lasen sich auf strategisch günstigen Orten nieder, um uns – oder eher unser Essen – zu beobachten. Als wir abgeräumt haben verschwinden sie auch wieder. Außerdem können wir noch ein paar Erdhörnchen beobachten, die um die Terrasse rum nach Futter suchen. Dann heißt es leider schon Abschied nehmen. Wir fahren die Gravel Road wieder raus und weitere ca. 220 km auf geteerten Straßen bis Kimberley. Das ist echt eine riesige Stadt – allerdings auch eine mit den höchsten Kriminalitätsraten in Südafrika!

Wir machen eine Führung am „Big Hole“ mit: Zunächst gibt es einen Film über die Geschichte des Abbaus hier und die Arbeitsbedingungen, dann gehen wir auf die 90 m lange Aussichtsplattform, von der man ins Big Hole schauen kann.

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Das ist zwar schön, aber doch nicht ganz so beeindruckend wie erwartet. Da das Loch ziemlich mit Wasser vollgelaufen ist, kann man sich nur die Größe, nicht aber die Tiefe, nämlich 800 m, vorstellen. Drumherum gibt es allerlei historische Maschinen und Gerätschaften zu sehen.

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Schließlich geht es mit einem Aufzug 5 m in die Tiefe in einen rekonstruierten Schacht. Dort gibt es einige Gerätschaften und eine simulierte „Explosion“ zu bewundern.

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Zum Schluss geht’s in die De Beers Hall, wo in einen Tresorraum echte Diamanten in verschiedenen Formen und Farben sowie Repliken von berühmten Diamanten (z.B. 616 Karat und Eureka) ausgestellt sind.

Zu Christians großem Ärger darf man aber die echten Diamanten nicht fotografieren.

Die Führung endet an der „Old Town“, einem Freiluftmuseum mit 48 Wohn- und Geschäftshäusern, die alle so restauriert sind, wie sie etwa im Jahr 1880 ausgesehen haben. Es gibt eine (sogar noch funktionerende) Strassenbahn und man kann durch die Straßen mit verschiedensten Geschäfte für Sättel, Schreibmaschinen, Schuhe, Tabakwaren, Särge und Geschirr laufen.

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Es gibt eine Arztpraxis, eine Schmiede, eine Kirche, eine Bank und ein Pub etc. mit größtenteils echt antikem Interieur. Das ist wirklich nett gemacht. Beim Friseur kann man sich sogar heute noch die Haare schneiden lassen! Aber es gibt auch einfachste Schuppen, wie sie damals die Arbeiter bewohnt haben.

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Wir verlassen Kimberley fahren für ca. 40 km wieder auf der N12. Hier gibt es den ersten Abzweig zum Mokala National Park – Lilydale Gate. Wir haben zwar weiter im Süden – Mosu Lodge – reserviert, aber finden, dass die Fahrt durch den Park sicher schöner ist, als über die N12. Also biegen wir ab und nach 16 km Schotterpiste erreichen wir das Lilydale Gate: Wir müssen noch ein paar Kilometer weiter zur Lilydale Reception fahren und uns dort anmelden. Dort bekommen wir eine Karte vom Park und können jetzt die ca. 35 km im Park zur Mosu Lodge fahren.

Und das lohnt sich voll! Wir sehen massenhaft Tiere: Elen-Antilopen,  eine Roan Antilope (Pferdeantilope), einen Wiedehopf, viele Zebras, auch mit Jungtieren sowie ein ein Kudu-Weibchen.

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Außerdem Red hartebeest (Kuhantilope) mit Jungtieren, Tsessebe (Leierantilope) und Warzenschweine:

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An der Lodge angekommen, checken wir ein. Das Auto bleibt an der Rezeption stehen und wir fahren unser ganzes Gepäck mit einem lustigen Wägelchen zu unserem Family Bungalow. Wir haben das Haus Nr. 1 – direkt am Wasserloch – die beste Lage von allen, einfach wunderschön. :-) Sollten wir jemals wieder hierher kommen, müssen wir versuchen nochmals diesen Bungalow zu bekommen! Wir bleiben einfach an unserem Picknicktisch vor unserer Terrasse in der Nähe des Wasserlochs sitzen und genießen es hier zu sein.

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Ü: Mokala National Park, Mosu Lodge, Family Bungalow

Do 05.03. Mokala NP (vor Ort)
Der Wecker soll um 6:15 Uhr klingeln, aber Silke ist viel früher wach. Es wird hell und die Natur erwacht – da muss sie doch dabei sein! Auf der Terrasse sitzt eine kleine beige-weiße Katze. Hauskatzen dürfte es hier eigentlich nicht geben. Um Christian nicht zu wecken, macht Silke leider kein Foto. Denn es handelt sich bei dem Tierchen tatsächlich um eine african wild cat (Falbkatze). Außerdem liegt direkt neben dem Picknicktisch, an dem wir gestern saßen ein Springbok im Gras. Als der Nachbar mit seinem Suchscheinwerfer herüber leuchtet, steht er auf und läuft langsam weg – er humpelt! Jede Menge Fledermäuse fliegen vorbei und später dann Vögel. Und das Ganze wird begleitet von einem fantastischen Sonnenaufgang! Schade, dass Christian das alles verpasst hat (Anmerkung Christian: Macht nix, ich hab gut geschlafen).

Um 6:30 Uhr starten wir dann aber gemeinsam zum Game Drive. Wir fahren in den Norden via Doornlagte Loop und Knietjie Loop zum Vaalbos Loop. Dort war leider tote Hose! Dafür gab‘s auf den beiden Loops vorher, bzw. auf dem Weg zurück zur Mosu Lodge richtig viel zu sehen: Einen Kingfisher, einen Bee Eater, eine Trappe und andere Vögel; Springböcke, Oryx, Gnu:

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Eine große Büffelherde mit Jungtieren und eine Gruppe Tsessebes:

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Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, Tsessebes, die sich in einer Matschpfütze die Köpfe einschlämmen zu beobachten:

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Außerdem haben wir ncoh Zebras, Kudus, Red Hartebeest, ein Steenböckchen, Warzenschwine, Strauße, Elen-Antilopen, Roan Antilope (Pferdeantilope), einen Wiedehopf, einen black backed Jakal, einen Waran, einen Toko und zum Schluss noch eine Giraffe gesehen! Das hat sich gelohnt!

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Als wir zurück am Bungalow sind, rennt ein Tsessebe verzweifelt am Zaun lang. Es ist durch’s offene Gate in die Anlage gelaufen und versucht nun zu den anderen Tieren der Herde am Wasserloch zu kommen. Dabei gibt es seltsam grunzende Laute von sich. Dann ist Hitze-Flaute. Christian ist nach kurzer Zeit vom Nicht-Fotografieren so gestresst, dass er die schlechten Schweißnähte am Tor zu unserem Bungalow fotografiert.

Ans Wasserloch kommt eine Gruppe Springböcke – einer davon ist schwarz. Wir wussten nicht, dass es sowas gibt. Aber es kommt wohl immer mal vor, dass „normalfarbige“ Springböcke, eben doch die Gene für „black“ oder „copper“ Springböcke in sich haben und dann solche Jungen bekommen.

Um 17:30 starten wir zu unserer dreistündigen gebuchten Sunset-Tour. Die Gruppe besteht nur aus uns beiden, dem Guide und einem „learner Guide“. Wir fahren also als einzige Gäste im offenen Hilux für 8 Gäste. Unsere Hoffnung, dass wir dabei auf Wegen fahren, die wir mit dem eigenen Auto nicht befahren dürfen, erfüllt sich leider nicht. Wir fahren Richtung Lilydale und den Knietjie Loop. Außerdem wollen wir natürlich noch ein paar nachtaktive Tiere sehen, die wir ja, weil wir sonst um 19:00 zurück sein müssen auch nicht selbst entdecken können. Wir sehen wieder alles an Antilopen, Zebras und Giraffen, was wir tagsüber so gesehen haben und bekommen auch viele Erklärungen. Leider sehen wir aber kein einziges Tier, das wir nicht schon vorher gesehen hätten  auch keinerlei nachtaktive Tiere. Nachdem wir in der letzten Stunde seit Dunkelheit außer jede Menge Hasen wirklich gar keine Tiere gesehen haben, kommen wir etwas frustriert zurück ins Camp. Aber morgen früh wollen wir ja wieder selbst auf Game drive!

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Ü: Mokala National Park, Mosu Lodge, Family Bungalow

Fr 06.03. Mokala National Park – Karoo National Park (530 km/6 h)
Wir machen uns früh auf zu den zwei Loops in campnähe: Matopi und Tsessebee Loop. Auf dem Weg zum Auto begegnen wir wieder den hinkenden Springbok. Der wohnt wohl hier im Camp. Auf den beiden Loops sehen wir eine jeweils einer Herde Gnus, Zebras und Giraffen, alle mit Jungtieren. Leider sehen wir keine Rhinos, obwohl es hier sowohl Spitz- als auch Breitmaulnashörner gibt.

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dsc_3083 Wir verlassen den Park nach 21 km Schotterstraße treffen wir auf den Asphalt der N12.

Wir fahren durch das echt verratzte Hopetown (Kommentar Christian: „Da gibt es keine Hoffnung.“) bis nach Britstown, wo wir Tanken müssen.

Auch diese Stadt ist voller Elend und vier Jungs streiten sich drum, wer unser (zugegebenermaßen sehr dreckiges) Auto waschen darf. Sie haben nicht mal Eimer, sondern haben dies aus alten, seitlich aufgeschnittenen Ölkanistern mit Draht als Henkel selbst gebastelt.

Schließlich fahren wir durch das ganz hübsche Beaufort West und erreichen unser Tagesziel: den Karoo National Park. Sowohl die Zufahrt zum Park als auch der Weg vom Gate zur Rezeption ist geteert! Schon auf diesen ersten paar Kilometern sehen wir erste Zebras und Antilopen, aber alles recht weit weg. Wir checken im Karoo Rest Camp ein und bekommen das letzte Cottage Nr. 38. Juhu – wieder Randlage und hinter der Terrasse, relativ nah, befindet sich der Wildzaun (unter Strom), allerdings gibt es hier kein Wasserloch.

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dsc_3112 dsc_3106 Um 17:45 Uhr machen wir uns auf zum ersten Game Drive, obwohl es immer noch sehr heiß ist: 36°C.Wir fahren die mit 10 km recht kurze Lammertjiesleegte Loop und bekommen Kudu, Red Hartebeest, Tsessebee, Warzenschweine, Zebras, Strauße und zwei verschiedene Schildkröten-Arten (Padloper und Tent Tortoise) zu sehen.

Pünktlich zum Torschluss um 19:00 Uhr sind wir zurück im Camp. Es hat bisher kein bisschen abgekühlt. Trotzdem statten wir dem Bird Hide mit Wasserloch noch einen Besuch ab, an dem wir sowieso vorbeikommen. Wir sind ja keine großen Ornithologen und finden diese Vogelbeobachtungs-Konstruktionen meist eher langweilig. Aber das hier ist sensationell! Schon beim Näherkommen herrscht ohrenbetäubender Lärm. Jeder Pflanzenstängel am Wasserloch ist mit einem Webervogel-Nest belegt, es herrscht Hochbetrieb. Damit aber nicht genug: Die Vögel sind auch noch wunderschön! Es gibt knallgelbe (wohl der Southern Masked Weaver (Maskenweber)) aber noch auffälliger eine knallrot-schwarze Sorte. Dabei handelt es sich um den Red Bishop (Oryxweber). .Schließlich trenn wir uns von den Vögeln und fahren zurück zur Hütte. Wir sitzen auf der Terrasse und am Berg gegenüber gewittert es: Während links die Sonne glutrot untergeht, sind geradeaus schwarze Wolken und zuckende Blitze zu sehen und das ganze Schauspiel wird noch vom Mond rechts von uns gekrönt.

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Nebenbei flattert noch andauernd ein Spatz unter lautem Tschilpen an unserem Reetdach rum – solange bis es wirklich stockdunkel ist. Zum Abschluss können wir noch zwei recht große, schöne Geckos am Haus beobachten.

Ü: Karoo National Park, Rest Camp Cottage

Sa 07.03. Karoo Natioanal Park (vor Ort)

Kurz nach sechs starten wir zum Morning Game Drive. Im Park gibt es nur zwei Wege, die man ohne Allradantrieb fahren kann. Den kurzen, komplett geteerten Lammertjiesleegte-Loop sind wir gestern gefahren.

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dsc_3301 Deshalb ist heute der 45 km lange Potlekkertjie Loop dran.
Wir fahren im Uhrzeigersinn, also zuerst den ungeteerten Teil und kommen am Ende zum Klipspringer’s Pass und damit auf die geteerte Straße. Landschaftlich ist das wirklich einmalig schön, insbesondere der Teil über den Pass.

Aber es gibt sehr wenig Tiere zu sehen und die die wir zu Gesicht bekommen, sind weit weg. Lediglich ein paar Zebras und eine Gruppe männlicher Kudus motiviert zum Fotografieren.

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Nachmittags wollen wir in den wirklich sehr schönen Pool, aber wegen Gewitter fällt das nur sehr kurz aus. Zurück im Cottage gibt’s draußen Blitze, Donner und Regen satt! Drinnen entdecken wir einen winzigen Skorpion. Wir hatten schon Kakerlaken, die deutlich größer waren! Leider sind wir so fasziniert von ihm, dass wir nicht rechtzeitig dran denken, ihn zu fangen und raus zu befördern. Er verschwindet unterm Sofa und ist auch nach Vorrücken desselben nicht mehr aufzufinden. Vermutlich ist er in eine Ritze unter der Fußbodenleiste geschlüpft.

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Als das Gewitter aufhört, gehen wir im Camp spazieren. Direkt von der Hütte über den Camp Walk auf den Bossie Trail. Leider sehen wir außer einer schwarzen Eidechse und einer lustigen Raupe keine Tiere. Dafür kann man hier ein Hyänen-Falle bestaunen, die die Farmer hier früher im Einsatz hatten. Über den 400 m langen, ganz interessanten Fossil Trail gelangen wir wieder zurück zum Cottage.

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Gegen Abend unternehmen wir nochmal auf Game Drive: Zuerst fahren wir auf den Klipspringer Pass – etwas weiter als die geteerte Strecke bis zum letzten Lookout. Der Canyon ist einfach schön anzusehen. Aber leider gibt’s sonst nix Aufregendes zu sehen: Zebras, Paviane, Red Hartebeest. Dann fahren wir nochmal den Lammertjiesleegte Loop, aber obwohl wir erwartet hatten, dass nach dem Regen mehr los ist, war nicht wirklich was zu sehen. Um 18:45 Uhr, also immerhin noch 15 Minuten vor Gate-Closing fahren wir ins Camp zum Cottage. Drei Geckos unterhalten beim Essen, indem sie auf unserer Terrasse Motten fangen.

Ü: Karoo National Park, Rest Camp Cottage

So 08.03. Karoo National Park – Stellenbosch (ca. 449 km)

Wir fahren früh nochmal den Lammertjiesleegte Loop und machen einen Abstecher zum Bulkraal Picknickplatz. Dort gibt es einen Pool, in dem wir trotz der morgendlich noch etwas kühleren Temperaturen zwei Runden drehen. Wir beenden den Loop, auf dem wir insgesamt noch einen Greifvogel und drei der vier hier ansässigen Schildkröten-Arten, einen Klipspringer sowie ein männliches Kudu gesehen haben. Leider keine Löwen oder Nashörner.

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dsc_3401 Wir verlassen den Park mit Ziel Stellenbosch, machen aber nach der halben Strecke noch einen Zwischenstopp in Maitjesfontein und bestaunen die viktorianischen Gebäude: Lord Milner Hotel, Pub, Post office. Davor stehen auch noch die passenden Oldtimer.
Sogar die Bedienung trägt ein weißes Häubchen :-)

Nach weiteren 210 km erreichen wir Stellenbosch und schaffen es noch rechtzeitig vor Schließung um 16 Uhr auf den 44 Root Farmers Market mit Kunsthandwerk und Essen aller Art. Da es bedeckt ist und tröpfelt, sind wir ganz froh, dass der Markt überdacht ist, denn der ist wirklich sehenswert: Von Pflanzen über Schmuck, Kleider, Kosmetika bis hin zu Gartenmöbeln gibt es alles Mögliche zu kaufen. Außerdem eine Riesen-Angebot an Essen: Vom Austern-Restaurant über lokale Farmererzeugnisse bis zu belgische Waffeln wird einem jeder Wunsch erfüllt.

Im Anschluss fahren wir zu unserer nächsten Unterkunft: Kunjani Wines. Wir werden sehr herzlich im Restaurant empfangen und bekommen gleich eine Weinprobe. Das ist toll, denn die meisten Weingüter haben Sonntags keine Probe – und auch werktags oft nur bis 16:00 Uhr. Die Weine sind sehr lecker und größtenteils auch in einer ordentlichen Preislage. Außerdem treffen wir den Besitzer, der uns auch noch ermöglicht die Weine hier zu kaufen und in Deutschland abzuholen. Schließlich beziehen wir die wirklich tolle „Villa Merlot“: Vorm Eingang werden wir von zwei herumspazierenden schwarzen Hadedas (Ibisse) begrüßt. Die Villa liegt sehr schön, direkt mit Terrasse auf die Shiraz-Reben, ist super schön, blitzesauber und extrem gut ausgestattet: In der Küche gibt es eine Spülmaschine und einen Nespresso-Maschine mit Tabs. Sogar edles Olivenöl, Balsamico-Essig und Gewürze sind vorhanden.

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Und die ersten zwei Flaschen Wein bekommen wir gut gekühlt direkt in den Kühlschrank geliefert. Dementsprechend sitzen wir lange auf der Terrasse – erstmals haben wir nicht nur lange Hosen, sondern sogar unsere dünnen Fleece-Pullis an!

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Ü: Kunjani Wines Villa Merlot, Stellenbosch, www.kunjaniwines.co.za

Mo 09.03. Stellenbosch: Kunjani Wines vor Ort
Den heutigen Tag vertrödeln wir einfach! Lange schlafen, die gute Ausstattung der Villa genießen, Auto ausräumen und anfangen zu packen. Schließlich schläppeln wir noch etwas durch Stellenbosch.

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Abends dann wieder auf der Terrasse sitzen. Eigentlich wäre heute Vollmond, aber es ist bewölkt, nix zu sehen. Außerdem ist es sehr stürmisch und kühlt recht schnell ab. Wir gehen früh schlafen!

Ü: Kunjani Wines Villa Merlot, Stellenbosch, www.kunjaniwines.co.za

Di 10.03 Stellenbosch – CPT (ca. 80 km)
Wir fahren zum ca. 20 km entfernten Jonkershoek Nature Reserve. Am Eingang bekommen wir eine Karte und die Info, dass die meisten den ca. 10 km langen Cirular Drive fahren. Dort gibt es auch ein paar kleine Parkbuchten, von den man loswandern kann. Diese Straße entpuppt sich als das krasseste, was wir unserem 2WD-Auto zumuten: Alles voll mit spitzen und hohen Steinen und Schlaglöchern! Aber fast alle Fahrzeug in den Parkbuchten sind auch nur 2WDs. Wenn man den one-way-loop mal angefangen hat, muss man durch. Vielleicht hätten wir uns doch nur den Stellenbosch University Botanical Garden ansehen sollen…

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dsc_3502 Dafür ist es eine wirklich malerische Panoramastraße. Am äußersten Punkt vom Eingang aus, stellen wir dann auch das Auto ab und wandern ein Stück den Hügel hoch. Man hat eine ganz schöne Sicht und das Wetter ist perfekt zum Wandern: Etwas bedeckt und dadurch angenehm temperiert. Leider sind fast alle Pflanzen schon vollständig verblüht und außer ein paar Eidechsen lässt sich kein Tier entdecken. Wir müssen einsehen, dass wir wohl diesmal Afrika wirklich ohne eine einzige Schlangen-Sichtung verlassen müssen.

Wir fahren nach Kapstadt, zu unserer Unterkunft in Orjanjezicht, ins Himmelblau Boutique B&B. wo wir herzlich vom Besitzer empfangen werden. Die Unterkunft hat nur drei Gästezimmer, ist aber ganz toll gemacht und recht frisch renoviert. Zunächst laden wir nur schnell unser Gepäck ins Zimmer und bringen das Auto zurück: Der Tacho zeigt 26.775 km.

Wir laufen zurück zum B&B mit Zwischenstopp am Greenmarket Square, einem Markt mit Kunsthandwerk-Ständen, und weiter durch die Company Gardens.

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Zurück im Himmelblau sind wir sogar zu faul nochmal zum Essen rauszugehen. Also verbringen wir den letzten Abend in Südafrika gemütlich auf der Mini-Terrasse. Allerdings weht der Cape Doctor so krass, dass wir tatsächlich in Fleece und langen Hosen draußen sitzen.

Ü: Himmelblau Boutique B&B, Oranjezicht, Kapstadt, http://www.himmelblau.co.za/

Mi 11.03. – Abflug

dsc_3540 Heute bekommen wir wieder mal load shedding live mit: Das leckere Frühstück nehmen wir bei Kerzenschein ein und da die Uber-Zentrale nicht erreichbar ist, fährt uns der Hausherr persönlich zum Flughafen. Wir fliegen mit QR1370 13:15-00:25 CPT-DOH. Dann kommt die Überraschung: Der A350 ist so leer, dass jeder Fluggast in der Economy-Class eine ganze Dreierreihe für sich alleine belegen kann. Auch der Service ist deutlich schneller durch. Sicher bedingt durch die sich ausbreitende Corona-Pandemie.

Ü: A350

Do 12.03. Ankunft

dsc_3566 In Doha haben wir 1,5 Stunden Umsteigezeit – easy. Zum Glück hatten wir keinen Stopover gebucht, denn Katar lässt grade wegen Corona-Virus keinen einreisen. Wir sind ja aber nur im Transit und das ist kein Thema. Allerdings tragen hier viele Menschen Atemschutz­masken – das hat man in Südafrika nicht gesehen. Um 01:50 weiter mit QR 69 in knapp 7 Stunden nach Frankfurt. Die Boing 777 ist nicht ganz so leer, aber wir haben immer noch zu zweit eine Dreier-Sitzreihe für uns, bevor wir um 06:40 Uhr in Frankfurt landen.
Dort gibt es erstaunlicherweise nicht mal Temperatur-Checks bei der Einreise, denn anscheinend sind wir grade in einer Corona-Virus-Hochburg angekommen. Wir wollen zurück!